Hi Marvin, das ist ja ewig herTadox, ich versteh ehrlichgesagt nicht warum du die Praktiken der GEMA so verteidigst. Diese Reform greift nämlich unsere Kultur an, eine Kultur die wir uns selber aufgebaut haben - ohne Major-Labels, ohne Megapromotion. Wir haben viel Herzblut und auch Geld investiert weil wir diese Musik lieben.
Wenn die Gema fair arbeiten würden - das heißt die Urheber nach nachgewiesenen Aufführungen zu vergüten - würde ich sofort beitreten. Dass ist aber nicht der Fall. In ausgewählten Clubs werden Playlists erhoben, und auf Grund dieser wird hochgerechnet auf alle. Das hat früher bei einer wenig differenzierten Musikwelt Sinn gemacht - heute, wo von einer Platte vielleicht 1000 Stück verkauft werden und es eine Vielzahl an weniger bekannten Künstlern gibt, bedeutet dass, das diese kleinen Künstler - DU und ich - weniger erhalten als uns eigentlich zusteht.
Denn die kleinen Clubs reichen keine Playlists ein, weil dass in unserer Szene und unserer "Aufführungspraxis" nicht ohne weiteres machbar ist.
Dadurch können große Teile der GEMA-Einnahmen nicht zugeordnet werden. Dazu kommen die Gebühr auf Kassetten, USB-Sticks(?!), Festplatten.
Die wirklich bekannten Künstler, die sowieso schon gut verdienen, erhalten durch das Verteilungsverfahren mehr als ihnen eigentlich zusteht, weil UNSERE Musik für die GEMA quasi nicht existent ist. Die laben sich an den Früchten unserer Arbeit.
Das entspricht meines Erachtens nicht marktwirtschaftlichen Prinzipien. Darüber hinaus halte ich die Konstruktion der GEMA, eines Vereins, der wie eine Behörde arbeitet und gesetzliche Privilegien genießt, für demokratisch fragwürdig.
Zum Thema: Mir geht es nicht darum die Gema zu verteidigen. Die Gebühren auf USB-Sticks halte ich auch für absolut schwachsinnig und nicht zielführend.
Das lediglich Playlists von nur ausgewählten Clubs herangezogen werden um diese dann auf alle hochzurechnen war mir ehrlich gesagt nicht bewusst, also danke für die Aufklärung ;-) <- allein dieser Punkt zeigt mir, das doch viel Korrekturbedarf bei der GEMA herrscht.
Den Grundgedanken, dass die Musikschaffenden in einem fairen Maß an Dem beteiligt werden was mit Ihrer Kunst durch andere verdient wird, halte ich aber nach wie vor für erstrebenswert.
D.h. wenn Clubs max. 10% abführen und dieses Geld auch bei den Musikschaffenden Produzenten ankommt, dann kann daran nichts verkehrt sein. Mein Gerechtigkeitssinn sträubt sich einfach nur dagegen, wenn Dritte sich auf kosten der Künstler bereichern und die Künstler in die Röhre gucken!
Wahrscheinlich kann die GEMA in aktueller Form doch nicht so gerecht verteilen wie ich meinte, aber den Grundgedanken halte ich für anständig! Die Diskussion könnte vielleicht eher in Richtung der faire Verteilung gehen und nicht so sehr auf die Anpassung der Gebühren für Veranstalter?!
Dieser Beitrag wurde von Tadox bearbeitet: 01. Jul. 2012 - 14:29 Uhr