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MTB's famous Party-Review
Ruhr In Love 2008
(Ultimate Extended Version)
Alder Schwede,
ich bin voll nicht wieder zu Hause angekommen. Hat mich irgendwie einer gesehen auf der Ruhr in Love? Kann sich irgendwer an mich erinnern? Ich hatte ein schwarzes Hemdchen an und eine schwarze Hose mit schwarzen Schuhen. Zuletzt wurde ich am Abstract Floor gesehen. Ich erinnere mich schemenhaft, daß ich "Franc Sonic" vor dem Eingang schon gesehen hatte und aus gebührendem Abstand begrüßen durfte. Den "Boris S." habe ich nicht erkannte, weil er sich hinter zwei riesigen Plattenstapel-Kartons versteckt hatte, die ich anschließend als gut ausgebildeter USB-Groupie ohne zu mucken zweimal um das ges. Gelände getragen habe, ohne irgendwas fallen zu lassen. Ich habe mich übrigens auch nur deswegen an "Marcel Cousteau" erinnern können, weil er mich höflichst auf aristokratisch korrektem Englisch daran erinnerte, daß ich der "MTB" sei. Dummerweise haben mich alle anderen Leute auf der RiL danach stürmisch begrüsst und mir ebenso viele unbekannte, für mich kaum merkbare Namen um die ehh schon stark belasteten Ohren geworfen, wie meinen Augen verzerrt grinsende, völlig verballerte Gesichter der Kategorie: "einmal sehen und alles verstehen" vorgehalten wurden. Leider habe ich vor lauter Begeisterung und geistiger Anwesenheit in spontan auftretenden Paralelluniversen (bedingt durch jede Menge runder und quadratischer Dinger) meinen eigenen Namen völlig vergessen. Falls mich einer kennt und weiss, wo ich wohne, oder mir meinen abhanden gekommenen Namen mitteilen könnte, würde ich auch selbsttätig im Telefonbuch nach meiner aktuellen Wohnadresse suchen können. Zur Zeit stehe ich am RiL-Haupteingang inmitten von Flyer Pappmaschee und anderem Nightclub Promotion Dreck in der Oberhausener "Nature (Z)one" eingehüllt in die "Wake Up in Yellow"- Seiten des örtlichen Telefonbuchs.
Da ich ziemlich mitgenommen und bis auf die Knochen auch absolut blank bin, hat mir "DJ Kaoz" seine Hose geliehen, die ihm kurzfristig am "KDN"-Stand runtergerutscht war, als er die unter der Bühne versteckten Ausfallgründe seiner technischen Inkompetenz gesucht hat, die phasenweise für ungewohnt friedlichen und recht minimalistisch ausgelegten Schranz an der strahlend blauen "Abstract" DJ-Theke sorgten. Während der Abwesenheit des Labelbosses war dann endlich volles Haus auf dem "Abstract"-Floor, als der kurzfistig von "iMotion" eingeflogene "DJ Amok" sein aus unzähligen Belgien-Auftritten bekanntes Set unter ausschließlicher Verwendung von zweitklassigen "Artillery" B-Seiten Vinyls zum Besten gegeben hat. Später zog dann "Chris Liebing" die letzten Zuschauer ab, indem er neben dem "Abstract"-Floor seine neuste Klick-Klack Mukke zusammen mit deftig gemixten Limonaden von "Michael Gorbatschow" und "Dietrich Mateschitz" einmixte, die von USB-Kurrieren umgehend und vor allem literweise an die mundwinkeltrockenen Rachen der zahlreich erschienen und sehnsüchtig wartenden Meute von USB-VIP's hinter der "Abstract"-Bühne verschenkt wurden. Allerlei "Bullshit"-Beats sollen auch links neben dem "Abstract"-Floor zu hören gewesen sein, aber wieso soll ich mir die "Scheiss Bullen" reinziehen, wenn ich abstrakter Kunst lauschen kann.
Laut nichtssagenden, dafür aber unbestätigten Gerüchten hat es "Firedance" leider nicht geschafft seinen neuen Kamera Ausleger- und Schwenkarm noch rechtzeitig funktionsfähig zu machen, weil er in der Hektik des Tages den passenden Adapter für seine HandyCam zu Hause gelassen hatte. Nichtsdesto trotz wurde der gut 10 Meter lange, aber leider nutzlose Technik-Schrott der schwitzenden Crowd vorgestellt, indem der stählerne Wegelagerer einfach auf dem befestigten RiL-Rundwanderweg den heftig verärgerten Wandertouristen vor die Füsse gestellt wurde, um diese zu animieren endlich die Tanzflächen der minderwertigen Nebenveranstaltungen wenigstens zu durchqueren, wenn die überteuerten und überbevölkerten Bierzelte aufgesucht werden mussten, an denen minderwertig gefälschte "Desperado"-Flaschen (mit großem und gut sichtbarem "iMotion"-Logo) gefüllt mit gefärbtem, aber glücklicherweise geschmacksneutralem Abwasser aus den angrenzenden Kanälen in unpassend dekorierten "Mayday" Plastik-Bechern mit astronomisch anmutenden Pfandpreisen an die nichtsahnenden und schwer durstenden, völlig dehydrierten, aber Höchstpreis-bietenden Kunden vertickert wurden, die nur dann Rabatt erhielten, wenn sie eine Sonnebrille mit dem zum Bierglas passenden "Mayday"-Logo aufweisen konnten. Diese patentierte Deppenbrille animiert durch die Undurchsichtigkeit des meist etwas schief aufgedruckten Logos recht schnell zum Stolpern und Verschütten der ungeniessbaren Kotzlichkeiten. Bekanntlich sind die Hüter des heiligen "Mayday"-Grals meist auf einem Auge blind, was das korrekte dreidimensionale Sehen erheblich zu beeinträchtigen vermochte, wenn Selbige sich durch die von Hasenbauten und anderen Löchern durchzogenen, aber erfolgreich mit allerlei Altpapieren bepflasterten, kaum sichtbaren Grasnaben der Tanzflächen der verschiedenst betitelten Lärmbelästigungsquellen wühlen mussten, die sich ärgerlicherweise anmasten die brachialen Sounds und kraftvollen Bässe der Könige des Hardtechnos durch die unzähligen aber extrem billig produzierten Endlos-Loops mit äusserst penetrant klirrenden Handy-Klingelton-Arien zu stören.
Also wie gesagt, wenn irgendeiner weiss, wo mein Auto steht, bitte hier im Thread kurz melden, weil ich da meinen Schlüsselbund zusammen mit meinem Personalausweis eingeschlossen habe, damit ich das Zeugs nicht irgendwo auf dem völlig verschandelten Naherholungs- und ansonsten von Ruhe strotzenden Landschaftsschutzgebiet unnötigerweise verliere, welches nach dem Besuch von hundertausenden völlig verwirrten und grobmotorisch gestörten, meist auch zusätzlich schwerstabhängigen Pappenheimern der ungezügelten und uneingeschränkt alkoholvernichtenden, Schranz-gesteuerten Degeneration an spätpubertierenden Teenies und Mittzwanzigern eher einer ausserstädtischen, hektisch angelegten Müllhalde, als einem innergroßstädtischen, aber bestens gepflegten Park- und Kleingartenidyll gleicht.
Sollte ich jemals wieder zu Verstand gelangen, so gelobe ich hoch und heilig, daß ich nächstes Jahr wieder vor Ort sein werde, um vielleicht im dritten Anlauf endlich die wenigen Namen und Gesichter derjenigen DJ's zu erlernen, die ich bereits seit Jahren in der Theorie kenne, aber bei denen ich im Praxistest meine hirnakrobatischen Verrenkungen nicht erfolgreich anwenden kann. Leider muss ich bis heute noch in allerlei fremden Sprachen versuchen mir unbekannte DJ's von meiner Dämlichkeit und Tolpatschigkeit zu überzeugen. Durch dieses unbedeutende Großevent der Müllindustrie in Zusammenarbeit mit der heute modernen Wegwerfgesellschaft wurde wieder einmal mein persönlicher Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad als Depp der Nation und chemisches Versuchslabor in begrünter, naturnaher Umgebung gesteigert. Ich verspreche hiermit unwiederruflich, daß ich diesmal auf der kommenden "Nature One 2008" wieder mein Bestes geben werde, die bekanntesten DJ's und VIP-User in den unbekanntesten Landessprachen des gesamten europäischen Kontinents zu begrüssen, alsbald ich diese bemitleidenswerten Kreaturen unserer anonymisierten, hochtechnologisierten Gesellschaft als Schweden, Finnen oder Norweger ohne erwähnenswerte Englischvorkenntnisse erkennen kann.
Und ehrlich gesagt, sollte "Boris S." einfach wieder den selben Hut aufsetzen, wie vor ettlichen Jahren, dann würde ich wenigstens versuchen den Hut auf Deutsch anzusprechen und diesen demnächst als Erkennungsmerkmal in meiner leider recht löchrigen Großhirnrinde abspeichern, damit ich beim nächsten mal auch erkennen kann, daß die von mir einverleibten Pappkisten gefüllt mit CD's und Vinylscheiben einen unter Sammlern hoch geschätzen Gegenwert darstellen, den es gilt an Bedürftige und nichtsahnende Acid-Houser und Schranzer zu verschenken, damit diese dann als Frisbee-Werbe-Scheiben auf die zahlreichen und extrem schrill gekleideten, meist schwulen und sehr zimperlich agierenden Gäste der akkustisch querschlagenden und allgemein extrem störenden Trance und TranceCore Floors geworfen werden können, um dort als hochzerbrechliche Kopfnuss-Wurfgeschosse gebührend ihrer Endbestimmung zugeführt werden zu können. Leider war dieses Vorgehen von den zahlreichen Funk- und Zivilbullen auf der hochtrohnenden, aber chronisch überfüllten Aussichtsplattform vehement verhindert worden, weil die bedeckte und leicht bewölkte Wetterlage eine Starterlaubnis von Flug- und Wurfgeschossen in Richtung des musikalisch kommerziell ausgenutzen Mainstream-Zielgebietes wegen der zunehmenden gefährlich aufbrandenden Querwinde aus der offen zur Schau getragenen örtlichen Gay-Szene aus sicherheitstechnischen Gründen undurchführbar machte.
mit freundlichem Gruß,
Euer MTB vom USB
PS: Erst war ich ja wirklich begeistert von dem mir mit beispiellosen Anstand und freundlicher Überheblichkeit entgegen gebrachten Schlüsselband-Geschenks seitens des wichtigsten USB-Mannes des Tages, Herrn "Palle P. Stylez", da er mich alsgleich halsabwärts mit einem ansehlichen und großzügig dimensionierten Schlüsselband-Geschenk überfrachtete. Erst ganz am Ende des Events musste ich dann feststellen, daß es sich beim angesprochenen Bändchen um die zukünftige Sex-Plattform für die erfreulicherweise sehr freizügigen Schnappschüsse von "Mark Mayu's" Dödel mit haarig verpackten Knödeln handelte. Ich entschuldige mich hiermit förmlich und unter allen Ehren bei den von mir unerfreulicherweise und völlig unwissentlich belästigeten Gesprächspartnern, die den Anblick des Schlüsselbändchens ertragen mussten.
Ich wurde arglistisch als Werbeikone und Versuchskaninchen für dieses schwer anrüchige Projekt missbraucht und will hiermit allen nichtsahnenden Belästigungsopfern meine unantastbare Unabhängigkeit von werbewirtschaftlichen Manipulationsbotschaften und Fremdinteressensbekundungen erklären. Ich wusste wirklich zu keinem Zeitpunkt, zu welcher arglistigen Täuschung man mich missbraucht hatte, als mir das Bändchen mit strahlend verzücktem Grinsen überreicht wurde. Erst am "Gays only Club" wurde mir bewusst, in welche zwielichtigen, subkulturellen Kreise man versucht hatte mich hinterrücks einzuschleusen und welche weitreichenden gesundheitlichen Folgen mir daraus erwachsen würden, wenn ich mich den Blicken und Gefühlen abertausender faszinierter Männergestalten in unerfreulich seltsam weiblich anmutenden Klamotten hingeben würde, die meinen muskelpaketierten Astralkörper alsbald mehr vergötterten, als das strahlend rosarot bedruckte Schlüsselbändchen je zu versprechen gewagt hatte. Leider bezahlte ich meine schändlich ausgenutze Unwissenheit mit dem Verlust meiner rückseitigen Jungfräulichkeit und habe seither mächtige Herpes-Ansammlungen und zahlreiche Tripper-ähnliche Hautveränderungen in der Anus-Gegend zu beklagen, die von einer extrem unerfreulichen Behinderung meiner gewohnten Sitz und Schlafhaltung begleitet werden.
Durch das schnelle, aber harte Zugreifen der am "Gays only Club" ansässigen, in elegante schwarze Vinyl-Kostüme verpackte Gummi-Security, konnte ich vor den hinterhältigsten, grundsätzlich hinterrücks ausgeführten Gewalt-Attacken der dort ansässigen Klientel freundlicherweise gerettet werden. Dabei habe ich zwar meine ges. Kleidungsstücke verloren, weswegen ich jetzt nackt am RiL-Haupteingangstor um das Erbarmen der verbliebenen Mitmenschlichkeit wimmern muss. Wurde aber im ortsansässigen Security Hinterzimmer bestens unter örtlicher Koksbetäubung medizinisch versorgt und bin demnach wohl einem deutlich schlimmeren Treiben wohlbehalten entgangen, wenn ich zur Zeit auch geringfügig durch den Einsatz von diversen Schmier- und Gleitmitteln erheblich penetriert erscheinen mag.
Mitglied im offiziellen "Pappenheimer Groupie Club Deutschland eV"