U60311 Frankfurt muss schliessen
Vertrag wird von der Stadt gekündigt
Update 28.07.2011: Laut Liegenschaftsamt will man sich noch außergerichtlich einigen –
auf eine Räumung spätestens zum 1. März 2012. Außerdem soll Alexander Eger zum 1. Oktober
die Betreibergesellschaft verlassen, seinen Nachfolger bestimmt die Stadt. Die zwei kleinen
Eingänge rechts und links der Straße „Am Salzhaus“ werden im August wohl abgerissen.
Quelle
Frankfurt. Die Stadt hat den Mietvertrag mit dem Betreiber der Disco U 60 311 gekündigt: Laut Alfred Gangel,
Leiter des Liegenschaftsamts, wurde die außerordentliche Kündigung "Ende letzter Woche" unterzeichnet und auf
den Weg gebracht. Über die im Dokument genannten Gründe will sich Gangel unter Hinweis auf den "Schutz des
Vertragspartners" nicht äußern.
Nach der außerordentlichen Kündigung habe die "U 60311 Veranstaltungs- und Gastronomie GmbH" nun bis zum
31. Juli Zeit, die von der Stadt gemieteten Räume – es handelt sich um eine umgebaute Unterführung – zu räumen.
Theoretisch sei auch eine Kündigung zum 31. Mai möglich gewesen, betont der Amtsleiter, man habe dem Betreiber
aber zwei Monate Frist gewähren wollen.
"Falls die Gesellschaft sich weigert, die Liegenschaft zu übergeben, könnte die Stadt eine Räumungsklage
anstrengen", sagt Gangel, der mit einem "mehrmonatigen Rechtsstreit" rechnet. Sicherheitshalber habe man auch
eine ordentliche Kündigung ausgesprochen, deren Frist sich jedoch bis zum 31. Dezember erstrecke.
Das Ordnungsamt ist an der Kündigung formal nicht beteiligt, obwohl Mitarbeiter bei einer Razzia in der Nacht zum
29. April mehrere ordnungsrechtliche Verstöße festgestellt hatten. Vor allem Hygienemängel an der Bar und
Mäusebefall hätten zu einer vorübergehenden Schließung geführt, berichtet Ralph Rohr, Sprecher der Behörde.
Die Probleme seien innerhalb weniger Stunden beseitigt worden, so dass das Tanzlokal am Roßmarkt schon am
Abend wieder öffnen durfte.
Infolge der Razzia seien dem U 60 311 mehrere Auflagen gemacht worden. Diese dienten "dem Schutz von
Leib und Leben der Gäste" und hätten auch mit der Videoüberwachung und dem Sicherheitspersonal zu tun,
heißt es aus dem Ordnungsamt. Unter anderem ging es darum, den Einsatz seriöser Türsteher sicherzustellen.
Ein Mitarbeiter des U 60 311 sagte gestern, dass bislang keine Kündigungen eingegangen seien.
Der Geschäftsführer war den Tag über nicht zu erreichen, so dass die Frage nach möglichen rechtlichen
Schritten unbeantwortet blieb.
Quelle: Frankfurter Neue Presse
Edited by Brain Sucker, 29. Jul. 2011 - 12:52 Uhr.