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Interview Norris Terrify - LineUp Mag September 2012


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DJ Drixx

DJ Drixx

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Interview Norris Terrify - Lineup Magazin 09-2012




Hi Norris, alles gut bei dir?

Hey Benjamin, auf jeden Fall! Und selbst? Die letzten Wochen habe ich viel Zeit im Studio für meine neue EP verbringen können.
Das ist wie Urlaub, da geht’s mir gut.


Klingt interessant. Dann werden wir ja bald bestimmt etwas Neues von dir hören oder?

Definitiv! Ich hoffe, es dauert nicht mehr lange. Es wird ein digitales Release werden. Die Label-Frage ist zwar noch offen, das sollte aber in Kürze auch geregelt sein.
Ich halte Euch auf dem Laufenden.


Am 14.09. feierst du deinen Geburtstag im Triebwerk Dresden, ursprünglich war der 15.09. geplant. Wie kam es dazu?

Richtig, Dresden ist meine Homebase, da feiere ich meinen B-Day gern im engeren Kreis. Offiziell ist es nun ein Freitag,
was der Party nicht schaden sollte! Wir mussten die Veranstaltung um einen Tag vor verlegen, da Vitalic gerade kurz vor der Fertigstellung seines neuen Albums steht,
das im Oktober erscheinen wird. Danach geht er offiziell auf Welttournee. Wir sind im Triebwerk Dresden somit eines seiner letzten Dates vor seiner Tour!
Laut Aussage Vitalic’s, soll es eine ziemlich große Nummer werden, mit Bühnenshow, riesiger LED-Wall und und und. Ich bin schon sehr gespannt was er uns im September präsentieren wird,
vielleicht ja schon den ein oder anderen neuen und noch unveröffentlichten Track, wer weiß.


Ist es für dich etwas Besonderes, neben einer solchen Größe zu spielen?

Vitalic ist ein Ausnahmekünstler. Wir sind beide als Liveact on Tour,
ich schätze seine Arbeit sehr und freue mich auf ihn. Seine PONY EP war ein fester Bestandteil meiner DJ-Sets Anfang 2000 und da war ich definitiv nicht der Einzige.
Ich denke, seine Tracks sind für viele bis heute unvergessen. Für mich ist er ganz klar ein fester Bestandteil der Technoszene weltweit!


Also hat er dich in gewisser Weise auch geprägt oder?

Seine Tracks und besonders die Synthie-Parts haben mich damals inspiriert ...und Synthesizer waren immer Teil meiner Live-Show.
Ich denke, dass hört man auch bis heute in meinen Sets.


Wonach hast du das Booking selektiert für deinen Geburtstag?

Du weißt doch, Geburtstage feiert man bekanntlich ausgiebig, da wird geklotzt und nicht gekleckert!
Zusammen mit Sixten Vait und den beiden Jungs um TSBiN haben wir ein rundes Lineup für den 14.9. zusammengestellt.
Mit dabei sind u.a. Leigh Johnson live, Dusk & Black Vel, Hardbreak und DirtyNoizeTrash. Dresden braucht mehr Partys wie dieses Event, also wenn das nicht knallt, was dann?!


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Kann man deiner Meinung nach Unterschiede feststellen zwischen den einzelnen Techno-Szenen in anderen Bundesländern?

Auf jeden Fall! Der „harte Osten“ hat diesen Namen nicht umsonst. Selbst da gibt es noch feine Unterschiede.
Aber gehen wir vom Genre Techno im gesamten Bundesgebiet aus, dann trifft es das ziemlich genau. Wenn ich in den alten Bundesländern spiele, höre ich hin und wieder das Synonym „Ossi-Techno“.
Jetzt wird der ein oder andere denken, „WTF?! Was soll der Scheiß?“. Ja, es klingt auf’s „erste Ohr“ abwertend, da gebe ich Dir Recht! Jedoch haben wir hier einen Sound kreiert,
der sich zum „West-Sound“ wesentlich unterscheidet. Ein Hauptgrund für diese Entwicklung sind meiner Meinung nach die vielen Live-Acts.
Auf manchen meiner Gigs stehen im Lineup ausschließlich Live-Performer und keine klassischen Deejays mehr, das ist beachtlich und nach meiner Auffassung in dieser Form auch einzigartig.
Das hat die Floors und die Szene in den letzten Jahren auffallend geprägt. In meinen Augen ein Segen und Fluch zugleich.


Warum?

Ich finde, wir haben uns damit schon eine kleine musikalische „Grenze“ geschaffen. Zumindest für uns als Künstler.
Die Akzeptanzschwelle ist hoch, internationaler Anklang ist somit recht schwierig zu finden.


Was wird nach der Live-Performance kommen? Gibt es da noch eine Stufe?

Wenn ich die Zeit habe, um mal privat wegzugehen, was nicht so oft vorkommt, dann besuche ich hin und wieder Veranstaltungen außerhalb der Techno-Floors.
Inspirationen findet man bekanntlich auch oder eher gerade wo anders. Vor einigen Wochen war ich auf einer Hip Hop & Black Music Party in Dresden.
Was mich sehr beeindruckt hat, war die Kombination aus Musik und Video. Der Artist war hier Deejay und Visual Jockey zugleich.
Im Hintergrund seiner Stage waren drei große Leinwände, auf denen synchron zu seinen Tracks, Videoclips liefen.
Ich dachte mir an dem Abend: „Das ist fett, das brauche ich auch!“.
Leider fehlt der technische Stuff bzw. die Basis dafür noch auf 80 Prozent meiner Partys, das heißt, Beamer, LED-Displays, Leinwände etc.
und es müssten für unsere Tracks noch passende Videoclips produziert werden, aber sei es drum.
Nach meinem Empfinden könnte der audiovisuelle-Live-Performer die nächste Generation Live-Act sein!


Du feierst deinen Geburtstag immer 2-mal im Jahr, außer dem Gig im Triebwerk Dresden, feierst du am 10.11. noch im Sky Club in Leipzig.

Zweimal ist besser als (k)einmal! Das Sky Club Date im November möchte ich nicht mehr missen.
Die letzten beiden Jahre waren ein Megaerfolg. Mit so viel Resonanz hatte ich nicht gerechnet. Danke nochmal dafür!!
Ich mag diesen Laden und besonders die professionelle Arbeit des Teams! In Mitteldeutschland eines der Adressen, die man als Partygänger unbedingt erlebt haben muss!
Deshalb findet mein B-Day in diesem Jahr wieder mit einem hochkarätigen Lineup auf vier fetten Floors statt. Dies Mal ist es Samstag, der 10. November.
Soviel darf ich schon verraten, zugesagt haben bereits: Torsten Kanzler, Minupren, Cannibal Cooking Club, Petits Pilous von Boysnoize Records aus Paris, Fabian Reichelt & Raycoux Jr.
Und viele viele mehr – Don’t miss it! Ich freu mich auf Euch!


Wie viel Zeit steckst du in den Vorlauf für die Planung deiner Veranstaltung?

Die grobe Planung beginnt bereits Anfang des Jahres. Ich stehe im regelmäßigen Kontakt mit dem Clubbetreiber, wir sprechen alles ab.
Dann geht auch nichts schief. Auf „Schnellschüsse“ stehe ich nicht, schließlich soll die Party ein Erfolg werden und die Crowd danach mit einem Grinsen nach Hause fahren!


Seit einiger Zeit hast du einen ganz speziellen Liveact-Aufbau / Setup. Kannst du uns was darüber erzählen?

Als Liveact probiert man viel im Studio, switched die Technik oder testet die ein oder andere neue Software aus.
Ich habe in den letzten Jahren mit jeder Menge Equipment gearbeitet. Vor 10 Jahren hatte ich meinen ersten Gig als Liveact.
Scheiße ist das lange her…^^. Damals noch rein analog. Zwischendurch mal komplett digital und seit einem halben Jahr beides zusammen.
So richtig trennen konnte ich mich von dem alten „Zeug“ nie. Nun ist es wieder Teil meiner Gigs und harmoniert,
wenn Du mich fragst, zusammen echt gut. Als Software Lösung verwende ich aktuell Ableton und FL-Studio in Verbindung mit meinem analogen Setup,
welches ich auf Midi-Basis ansteuere. Selbstverständlich alles synchron. Diese Kombination macht mich sehr flexibel,
so kann ich in kürzester Zeit neue Sounds, Beats und Tracks einbinden oder antesten.


Dein letztes Release war auf CHEMIKAL BEATZ, einem bekannten belgischen Label. Hast du in nächster Zeit was Neues geplant?

„MACHT MIR DEN FLEISCHWOLF!“. Genau, kurze Zeit später folgte die erste Auskopplung meines Tracks „Fleischwolf“ auf dem GET IN SHAPE -Sampler „HARDCORE & TECHNO SPRING 2012“
und seit Kurzem findet man ihn auch auf der aktuellen „HELENE BEACH EP“ des Labels BRB DIGITAL. Beatport hat im Übrigen alle aktuellen Tracks von mir gelistet,
checkt das mal ab! Wie der Name bereits verrät, handelt es sich hier um eine ziemlich grobe Nummer.
Eine Symbiose aus hartem Ostsound und klassischen Streicherelementen. Der Crowd scheint es zu gefallen, das freut mich sehr!
Meine neue EP wird diesmal eine andere Richtung einschlagen. Ich hatte einfach Bock auf was Neues.
Deshalb sind diese Tracks auch internationaler ausgelegt und etwas minimaler als sonst.
Wie ich bereits am Anfang erwähnt habe, war ich die letzten Wochen viel im Studio. Es hat mir tierischen Spaß bereitet, mich neu zu probieren.
Ich bin gespannt, wie die Scheibe ankommt. Spätestens im Oktober wissen wir mehr.


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Also wird es eine grundlegende Veränderung im Sound von Norris Terrify geben?

Was heißt grundlegend, ich sehe es als Weiterentwicklung und besonders als neue Herausforderung.
Ich habe immer den Sound gespielt und produziert auf den ich selbst auch Lust habe. Die letzten 13 Jahre möchte ich nicht missen,
es war eine aufregende, anstrengende, lustige und geile Zeit! Menschen entwickeln sich weiter.
Jetzt wird es Zeit über den Tellerrand hinaus zu schauen, um neue Floors und Clubs kennenzulernen, besonders aus internationaler Sicht.
Ich weiß, dass das dem einen oder anderen vielleicht nicht ganz so schmecken wird… Aber es gibt für mich nur zwei Optionen: A, ich mache den nächsten Schritt oder B, ich höre auf!
Das mag radikal klingen, ist aber so. Keine Angst, ich werde nicht von heute auf morgen die letzten Jahre einfach so über den Jordan werfen!


Du bist einer von wenigen Acts die sich um alles selber kümmern. Sprich der komplette Anhang einer musikalischen Laufbahn.
Du hast dir sogar ein eigenes Facebook-App gebaut. Wie hast du das gemacht? Ist so was nicht kompliziert?


Ich nehme gern die Dinge selbst in die Hand. Ein Management von der ersten Stunde an wäre nice gewesen,
hatte ich aber nicht. Die letzten Jahre habe ich somit auch nicht geschenkt bekommen. Meine DJ-Kollegen wissen was ich damit meine, das Musik-Bizz ist kein Zuckerschlecken.
Ich rede nicht gern um den heißen Brei! Onlinemarketing oder besser noch virales Marketing ist heute das A und O. Es ist finanzierbar und man erreicht in kurzer Zeit eine Menge Leute.
Meine Familie, Freunde und Fans sollen immer up to date sein. Facebook macht vieles möglich, allein kann es jedoch nur einen Teil davon abdecken.
Ich wollte was neues, das heißt, eine eigene Facebook-App, auf der alles von mir in kompakter Form zu finden ist. Und die sich jeder in seine eigene Page als ‚
Norris Terrify - Button‘ integrieren kann. Der User findet dort News, Tracks, jede Menge MP3-Podcasts for free,
Tourdates mit Map, Videos, Merchandising-Stuff, Newsletter-Optionen, Follow-Links und Booking-Infos… Das volle Programm!
Ich habe eine technische Ausbildung absolviert. Web-Entwicklungen habe ich bereits seit Anfang 2000 mit meiner eigenen Firma ASYNCRON® ENTERTAINMENT realisiert.
Später folgte ein Medientechnik-Studium, kurz um, es war für mich nur eine Frage der Zeit gewesen.


Wie siehst du die aktuelle Hard-Techno-Szene in Deutschland?

Ganz ehrlich? Die aktuelle Entwicklung gefällt mir nicht! Ich habe nichts gegen harten Techno, aber aktuell bei uns, das heißt, in den neuen Bundesländern,
entwickelt sich der Sound in eine seltsame Richtung. Mit Techno hat das nicht mehr viel zu tun. HardTekk oder Hardcore wären hierfür die treffenderen Begriffe.
Beats per Minutes von 160 und mehr sind nicht mehr wirklich meine Baustelle. Das liegt meiner Meinung nach auch an der Flut an neuen Liveacts.
Sich zwei Korg Synthesizer / Sampler zu kaufen, reicht in meinen Augen einfach nicht aus.
Viele „kratzen“ im wahrsten Sinne des Wortes nur an der Oberfläche der Geräte, dabei können diese Teile weit mehr.
JUNGS, die Qualität darf nicht auf der Strecke bleiben!! Ich hoffe, wir kriegen hier bald die Kurve, sonst verkommen wir zu Sehens zum Nischen-Sound!


Cheers! Norris.


Nachtrag zum Interview:

Nach einem aktuellen Gespräch mit ihm, erfuhr ich, dass die Label-Frage mittlerweile geklärt sei.
Er wird des Jahr 2013 mit einem Debüt-Release auf seinem neuen Record-Label ASYNCRON® starten.
Hier soll in Zukunft jeden Monat eine EP mit Tracks (Techno) von ihm, als auch von anderen Künstlern aus der Szene veröffentlicht werden.
Ebenfalls sind Releases auf dem Label TKR von Torsten Kanzler für das neue Jahr angekündigt.
Wir dürfen also gespannt sein."




LineUp Mag September 2012 // Ausgabe: 106
LineUp Mag September 2012 // Ausgabe: 106 ebook

Interview: Benjamin Stahl (Lineup Mag)



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